Germerswang liegt abseits von Hauptverbindungsstraßen. Vor 400 Jahren führte ein Gangsteig durch den Nachbarort. Auf ihm wurde Vieh aus dem Württemberger Land über Augsburg nach München getrieben. Weil Tiere und Menschen oft rasten mußten, wird auch Germerswang Vorteil aus dem Vietriebweg gezogen haben und sicher ebenso die Gastwirtschaft. Man schenkte Bier vor allem im Winter aus, vermutlich bezog man es aus der Maisacher Brauerei. Im Sommer schenkte der Wirt Wein aus, so war es üblich. Den Wein gekeltert, aus Trauben, die auf den nahen Südhängen herangereift waren.Es heißt, die Römer hätten im 1. Jahrhundert nach Christus den Weinbau eingeführt. Der Klimaveränderung zufolge wird heute leider kein Wein mehr angebaut.

Im Gerichtsbuch der Hofmak Maisach von 1580/1590 ist erstmals festgehalten,daß auch damals schon Musik zu Hochzeiten aufspielte.

Ein Vorgänger der Familie Mösl hat 1646 in einem Zubauhaus an seiner Wirtschaft Schulmeisterei auf eigene Faust betrieben, um den Menschen das Lesen und Schreiben zu lernen. Dieses Vorhaben endete mit seinem Tod, denn noch vor 200 Jahren hielten viele Menschen Schulbildung auf dem Lande für unnötig.

Es folgten viele Generationen von Wirten bis 1906 Johann Groß, der Urgroßvater der heutigen Besitzerin, Elisabeth Mösl-Haas, die Kaufurkunde unterzeichnete.

1996 ließ die Familie Mösl, einen nach historischen Vorbild, mit großem Aufwand und viel Liebe zum Detail gestalteten Neubau errichten. Für viele Jahre das neue Ortszentrum, wo "die Einsilbigkeit verschwindet und die Zungen ohne alle Rücksicht gelöst sind", wie ein Landgerichtsarzt vor 150 Jahren über denWirtshausbetrieb an die Obrigkeit berichtet hat.

2013 Übergab Johann Mösl nach 42 Jahren die Führung des Gasthauses seiner Tochter Elisabeth Mösl-Haas in die vierte Generation.